Bezeichnungen: Mieterstrom, Direktstrom oder Quartierstrom.
Definition: Strom, der aus einer haus- oder quartiereigenen Solaranlage kommt und direkt von den Mieter*innen, bzw. Nutzer*innen verbraucht wird. Dieser Strom darf dabei nicht über das öffentliche Netz laufen.
Grundvoraussetzung: Mieterstromprojekte sind für vermietete Immobilien gedacht. Entscheidend ist, dass sich mehrere Parteien den Strom aus einer gemeinsamen Anlage teilen und dass 40 % der Gebäudefläche Wohnraum ist.
Umsetzung: Dafür gibt es viele verschiedene „Mieterstrommodelle“, die dem Gebäude-Eigentümer die Wahl lassen zwischen wenig Aufwand und Unterstützung durch einen Provider oder viel Eigenleistung. Die Modelle sind im Kapitel „VI. Welche Mieterstrom-Modelle gibt es?“ erklärt.
Nutzen: Der Strompreis für Mieterstrom ist mindestens 10% billiger als der Grundversorgungstarif. Die Immobilie erfährt eine Wertsteigerung. Der Betreiber der Anlage (kann der Gebäudeeigentümer oder ein Provider sein) erwirtschaftet einen Gewinn durch den billigen Solarstrom.
Randbedingung: Es werden nur PV-Anlagen bis maximal 100 kWp pro Wohngebäude mit dem Mieterstromzuschlag gefördert. Als Wohngebäude gilt eine Einheit mit eigenem Treppenhaus. Daher ist die Grenze von 100 kWp i.A. nicht relevant.
Mieterstromzuschlag: Der PV-Betreiber erhält vom Netzbetreiber einen Mieterstromzuschlag (nach EEG §21, Abs. 48a). Sätze für Mieterstromzuschlag und Einspeisevergütungen unter den Links.
Überschüssiger Solarstrom: kann ins Netz eingespeist werden. Dafür gibt es die übliche Einspeisevergütung wie bei privaten Dachanlagen.
EEG-Umlage: Grundsätzlich ist 100% EEG-Umlage auf den Direktverbrauch des Solarstroms abzuführen.
Wichtig! Es besteht freie Wahl des Stromanbieters für jeden: Weder Eigentümer*innen noch Mieterstromlieferanten oder PV-Anlagenbetreiber können die Mieter*innen verpflichten, am Mieterstrommodell teilzunehmen. Daher müssen nicht alle Mieter am Mieterstromprojekt teilnehmen. Dies ist im Allgemeinen kein Nachteil, da oft die Dachfläche nicht für alle Mieter reichen würde.