Peter aus Giesing

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Das hätte ich nicht gedacht! Mein Balkonkraftwerk: (rechnerische) 50% Nettoamortisation nach 7 Monaten

Bitte Anmerkung von Solar2030 zur Amortisation am Ende des Beitrags beachten!

Nach dem massiven Strompreisanstieg zu Beginn des Ukrainekrieges reifte in mir der Entschluss, ein Balkonkraftwerk (BKW) anzuschaffen. Bis zur praktischen Umsetzung verging aber dann nochmals über ein Jahr. Unter anderem zeigte sich, dass die Montage und Einrichtung eines Balkonkraftwerks oft nicht ganz so einfach ist wie zunächst gedacht. Umso dankbarer war ich für die Unterstützung der Mitglieder von Solar2030 e.V. allen voran Hans Hohenner, der mir viele wertvolle Tipps und Empfehlungen gab.

Nachfolgend möchte ich kurz einige meiner Erfahrungen bei der Planung und Einrichtung meines BKW schildern (Abb. 1):

Abb. 1

1. Planung

In vielen Fällen ist eine Montage allein mit Standard-Montagesets möglich. Manche Balkone haben aber Eigenheiten, die zum Improvisieren zwingen. In meinem Fall waren das:

Abb. 2
  1. Rechteckiger Querschnitt des Handlaufes am Balkon
  2. Balkonverkleidung besteht aus Holzbrettern, welche nicht tragend sind und nicht angebohrt werden sollen
  3. Nur zwei stabile Metallstreben (grau in der Abb. 2), stehen neben dem Handlauf zur Fixierung zur Verfügung

Meine etwas laienhaft angefertigte Planungsskizze (Abb.2) veranschaulicht die Montage.

2. Montage

Abb. 3

Die beiden PV-Module selbst sind an Standard-PV-Dreieckhalterungen fixiert.

  1. Rechteckiger Handlauf: Zur oberen Fixierung der PV-Dreieckhalterungen verwendete ich (zweckentfremdet aber gut passend) 4 variable Dachhaken und Rechteck-PV-Montagewinkel mit Polstergummis (rot in Abb. 2 sowie Abb. 3).
  2. Untere Fixierung der Modulhalterungen: Hierfür wurden Naka-PV-Profile verwendet (gelb in Abb. 2). An diese wurden die PV-Modulhalterungen unten fixiert.
  3. Fixierung Naka-Profile unten: Mittels Verbinder in einer Sandwichtechnik

Abb. 4 zeigt eine Auflistung sämtlicher Kosten meines Balkonkraftwerkes.
Abzüglich der Subvention durch die Stadt München betrugen die Gesamtkosten der Anlage somit netto 348,44€.
Natürlich sind dabei nicht Arbeitszeit Personalkosten erfasst.

Abb. 4

3. Die eigentliche Aufstellung des BK schafften mein Sohn und ich an einem Nachmittag wie folgt:

Abb. 5
  1. Fixierung der Standardhalterung an den PV_Modulen
  2. Anbringen der vier oberen Fixierungen (Dachhaken)
  3. Montage der Naka-Profile an den vertikalen Balkonstreben
  4. Einhängen der PV-Module
  5. Ausrichtung und Fixierungen unten und oben.

Mindestens genauso zeitaufwändig (für mich zumindest😉) war dann aber die Installation der Software von Hoymiles zur Überwachung und Leistungserfassung des BKW auf meinem Handy. Diese gelang mir zunächst nicht. Auch der Händler konnte/wollte mir da nicht weiterhelfen. Ein weiteres Mal brachte erst eine kurze Rückfrage bei Solar2030 e.V. die zielführende Unterstützung und Lösung.

Nachdem die PV-Module in den letzten Jahren deutlich preisgünstiger geworden sind, ging ich bei meinem gegenwärtigen Strompreis (Stadtwerke München) von einer Amortisationszeit von 3-4 Jahren aus. Die Anlage habe ich Ende März 2024 installiert. Am 25. September dieses Jahres betrug die bisherige Erzeugung meines BKW 477kWh, umgerechnet auf meinen gegenwärtigen Strompreis 175,73 Euro (s. Screenshot). Könnte ich allen produzierten Solarstrom selbst verbrauchen hätte sich die Anlage bereits innerhalb von 7 Monaten zu 50% amortisiert.

Sicherlich, eine solche Ersparnis ist jetzt nicht die Welt. Für Vieles gibt man ohne langem Nachdenken mehr Geld aus. Wenn man jedoch ungeachtet ethischer bzw. den Umweltschutz betreffender Gesichtspunkte die Sache nüchtern aus rein wirtschaftlicher Perspektive betrachtet, so kann man aus meiner Erfahrung sagen, dass sich ein BKW recht schnell amortisieren kann. Darauf wollte ich in diesem Beitrag hinweisen.
Ich möchte mich mit diesem kleinen Artikel nochmals bei Solar2030 e.V. für die Unterstützung, Tipps und Ratschläge bedanken.

Anmerkung Solar2030: der Eigenverbrauch bei Balkonkraftwerken mit zwei Modulen und guter Ausrichtung liegt bei ca. 60%, die restlichen 40% werden unvergütet ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Der Eigenverbrauchsanteil ist vom Nutzungsverhalten und Strombedarf abhängig.
Basierend auf diesen Erfahrungswerten ergibt sich bei Peter, auch durch die Nutzung von größeren Verbrauchern während Sonnenstunden, eine realistische Kostenersparnis von ca. 115 Euro nach 7 Monaten. Bei seinem Strompreis von knapp 38ct/kWh sind das geschätzte 150 Euro pro Jahr, was eine Amortisationszeit von 2,5 Jahren bedeutet. Weiter Infos findet ihr im Ertragsteil unserer BKW-Details.