Am 20. September wurde mit einer Solarparty die erfolgreiche Montage von 25 Balkonkraftwerken einer Wohnungseigentümergemeinschaft in Hadern gefeiert. Nach 3 Monaten Vorbereitung, Planung und viel Tüftelei von Solar2030 wurde im August mit der Anbringung der PV-Module inkl. speziell konzipierter Haken für die Betonbrüstungen begonnen. Nun hoffen alle Teilnehmenden der ersten Sammelbestellung, dass noch mehr Nachbarn der großen Wohnanlage sich für die eigene Solarstromerzeugung entscheiden.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zukunftswerkstatt Hadern“ vom Arbeitskreis „Agenda 2030-Hadern“ wurde Marc Rieger, ehrenamtlicher Mitarbeiter von Solar2030 e.V., gebeten, einen Vortrag zum Thema „Kleines Solar-Kraftwerk für Balkon und Terrasse kann jeder!“ zu halten. Dazu fanden sich dann am 31.01.2024 mehr als 40 Teilnehmende im GUARDINI90 im Stadtteil Hadern ein, um sich über das Thema Balkonkraftwerk zu informieren. Nach dem Vortrag gab es noch die Möglichkeit Fragen zu stellen und Kontakte zu knüpfen.
In diesem Rahmen kam die Beirätin einer benachbarten WEG auf Renate Schultes von Solar2030 e.V. zu und bat um Hilfe bei ihrem Projekt: Die WEG hatte einen Beschluss zum Thema Balkonkraftwerk gefasst, und wollte an die Umsetzung gehen.
Bereits am 7. Februar kam es zum ersten Gespräch wie eine Zusammenarbeit zwischen der WEG, vertreten durch die Beiräte, und Solar2030, vertreten durch Renate Schultes, aussehen könnte. Am 26. Februar wurden dann ein Plan zur Vorgehensweise sowie konkrete Termine festgelegt. Nach dem Beschluss der WEG sollten „Full-black“ Solarmodule montiert werden. Im Hintergrund liefen schon die Planungen zur Montageart. Die Loggien der Wohnungen in den drei- bis siebenstöckigen Gebäuden sind im Wesentlichen baugleich, unterscheiden sich aber in Details, wie Höhe der Brüstung, Höhe des Regenwasserablaufrohrs und der Breite. Eine besondere Herausforderung für Hans Hohenner, Montagespezialist bei Solar2030, waren die Brüstungen der Loggien. Ein integrierter Blumentrog, die Vorgabe keine Löcher in die Betonteile bohren zu dürfen und die fehlende Möglichkeit, das Modul auch unten zu befestigen, stellten Probleme dar. Letztendlich wurde in enger Zusammenarbeit nach mehreren Versuchen und Vorortterminen eine Lösung gefunden.
Beim dritten Termin von Renate Schultes mit der Beirätin wurde das PV-Modul ausgewählt, die Montageart dokumentiert und ein Termin für einen Vortrag für die Bewohnerinnen und Bewohner der WEG festgelegt. Ein kurzer Vortrag mit allen relevanten Informationen zum Thema Balkonkraftwerk allgemein, dem ausgewählten Modul, der Befestigungsart und dem Vorgehen bei der Sammelbestellung war schnell erstellt.
Am 10. April waren die Bewohner und Bewohnerinnen der WEG zum Informationsabend im Vortragssaal der benachbarten Kirchengemeinde eingeladen. Etwa 30 Teilnehmende, sowie drei WEG-Beiräte waren anwesend. Nach einer Begrüßung durch die Beirätin und dem Vortrag zum Thema durch Renate Schultes wurde eifrig nachgefragt und diskutiert.
Ein Aushang in den Treppenhäusern mit Informationen zur Sammelbestellung war der nächste Schritt, und im Anschluss daran wurde ein Sammelbestellungsformular über die Solar2030 Plattform online gestellt. Als Lieferant wurde der in München-Trudering ansässige Familienbetrieb FerlePV gewonnen.
Ein Prototyp wurde am 25. Mai geliefert und für je zwei Wochen an zwei verschiedenen Loggien mit West- und Südausrichtung montiert. Trotz schlechtem Wetter und nicht gerade optimalem Standort (durch einen Strauch teilweise verschattete Loggien im EG), war der Ertrag mit 5 bzw. 10 kWh recht gut.
34 Solarmodule für 28 Bestellerinnen und Besteller wurden Anfang August auf einer Palette in der Tiefgarage der WEG angeliefert. Nachdem alle Montagematerialien, auch die speziell für die Loggien angefertigten Haken, angekommen waren, konnten die Montagen beginnen. Beim ersten Termin wurden von einem Team aus Mietern, Mieterinnen, Eigentümern und Eigentümerinnen der WEG die Befestigungshaken an den Montageschienen montiert. Danach gab es jeweils Donnerstag, Freitag und Samstag in zwei aufeinanderfolgenden Wochen je drei Montagen pro Tag, am zweiten Samstag sogar sechs Montagen durch zwei parallel arbeitende Teams. Am Samstag, 14. September wurden noch einmal vier weitere Montagen durchgeführt. Jeder Montagetermin wurde vor Ort durch das Team von Solar2030 begleitet. Eine letzte Montage steht noch aus, sie kann erst durchgeführt werden, wenn ein Baugerüst entfernt ist.
Mit einer Solarparty wurde am 20. September die erfolgreiche Montage von mehr als zwanzig Helfenden und stolzen Besitzerinnen und Besitzern gefeiert und die neuen Stromkraftwerke offiziell eingeweiht. Strom liefern sie mit jedem Sonnenstrahl, jetzt sollen sie zusätzlich als Motivationshilfe für andere Bewohnende der WEG dienen. Neben dem Stromertrag spielt bei vielen Beteiligten auch die Optik eine Rolle. Die eleganten schwarzen Module werten die Loggien auch optisch auf. Für die Zukunft wünschen sich alle Beteiligten eine weitere Sammelbestellung, an der sich hoffentlich noch mehr Eigentümerinnen und Eigentümer beteiligen werden.
